Beim Spiel Concordia dreht sich alles darum mit seinen Kolonisten Häuser in den alten Provinzen Roms zu bauen. Dazu gilt es Vorräte zu produzieren und mit ihnen zu handeln (Ziegel, Nahrung, Werkzeug, Wein und Tuch) um von den Göttern möglichst viele Siegpunkte zu erlangen. Um die Gunst der Götter zu erlangen und auf dem schön illustrierten Spielplan zu gewinnen, muss man seine Land- und Seekolonisten auf Fahrt schicken um die Städte zu besiedeln.
Material und Ausstattung
Der Inhalt lässt nichts zu wünschen übrig. Der Spielplan besteht aus hochwertigem, dicken Karton der doppelseitig bedruckt ist. Auf schlecht verarbeitetes Plastik wurde komplett verzichtet, stattdessen wurde schön gearbeitetes Holz für das Spielmaterial (Häuser, Kolonisten, Ressourcen) benutzt. Alles in allem ist das Spiel sehr gut verarbeitet und das gefällige Design passt wunderbar zum Thema. Großes Lob gibt es für die Anleitung, welche einfach und verständlich aufgebaut ist. Auf vier (!) Seiten wird das Spiel perfekt erklärt und auch noch anschauliche Beispiele geliefert. Also nicht nur für Vielspieler geeignet.
Es gibt einen zweiten Kartensatz in Englisch, ebenso eine englische Spielanleitung. Besonders nett fanden wir das Begleitheft über die historischen Begebenheiten und die Entstehung des Spiels.
Spielablauf und Regeln
Nachdem
man das Spiel in ca. 5-10 Minuten nach einer detaillierten Übersicht vorbereitet hat, geht es auch schon los.
Einer nach dem anderen legen die Mitspieler jeweils eine Personenkarte ab und führen die
vorgegebene Aktion der jeweiligen Karte aus. Das ist die elegante sowie äußerst einfache Grundregel.
Personenkarten/Aktionen
- Architekt: Kolonisten bewegen und dann in angrenzenden Städten Häuser für die vorgegebenen Kosten/Ressourcen bauen.
- Präfekt: Spielt man den Präfekt so darf man in einer beliebigen Provinz Rohstoffe produzieren. Weiters erhält man den Provinzbonus (Nahrung, Werkzeug, Stoff, Wein) oder man nimmt sich den Geldbonus.
- Kolonist: Wenn man die Karte des Kolonisten ausspielt darf man entweder beliebig viele Kolonisten setzen (für den Preis von einer Nahrung und einem Werkzeug), oder man erhält fünf Sesterzen und eine weitere Sesterze pro eigenem Kolonisten auf dem Spielfeld.
- Merkator: Als erstes bekommt man 3 bzw. 5 Sesterzen aus der Bank. Danach kann der Spieler bis zu 2 Warensorten handeln. Dh. man kann nur zwei Arten von Waren kaufen oder verkaufen.
- Diplomat: Setzt man den Diplomaten ein, so kann man die zuletzt gespielte Karte eines beliebigen Mitspielers "kopieren".
- Senator: Mit dem Senator darf man bis zu zwei neue Personenkarten von der Auslage kaufen. Der Preis dieser setzt sich aus dem auf der Karte aufgedruckten und dem auf dem Spielplan abgedruckten Preis zusammen. Ein Fragezeichen bedeutet hierbei dass zusätzlich eine beliebige Ware gezahlt werden muss.
- Konsul: Die Karte Konsul bewirkt, dass man eine Karte von der Auslage nur für den auf der Karte gedruckten Preis kaufen darf. (Man muss den auf dem Spielplan abgedruckten Preis nicht bezahlen.)
Für Einsteiger wird eine Zwischenwertung empfohlen, um die Wertungsprinzipien besser zu verstehen. Regulär endet das Spiel sobald ein Spieler 15 Häuser gebaut
hat oder ein Spieler die letzte Personenkarte gekauft hat und es findet nur eine Endwertung statt, in welcher die Punkte anhand der Personenkarten (= verschiedene Götter) berechnet werden. Auf den Karten sind verschiedene Gottheiten abgebildet welche jeweils unterschiedliche Errungenschaften belohnen und als Multiplikator dienen.
- Vesta: Geld + Warenwert im Lagerhaus werden gewertet
- Jupiter: Jede Tempelstadt wird gewertet (maximal 15 Punkte)
- Saturnus: Für mindestens ein Haus in einer Provinz bekommt man einen Siegpunkt (maximal 11 bzw. 12 Punkte)
- Mercurius: Alle Warensorten die ein Spieler mit eigenen Häusern produziert bringen jeweils 2 Siegespunkte. (maximal 10 Punkte)
- Mars: Pro Kolonisten auf dem Spielplan bekommt man 2 Siegpunkte (max. 12 Punkte)
- Minerva: Punkte nach aufgedruckter Siegbedingung
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. :-)
Fazit
Man bekommt hier sehr viel geboten für einen wirklich fairen Preis. Das Spiel besticht mit sehr einfachen Regeln, bietet aber trotzdem ausreichend Komplexität und es gibt viel zu überlegen und im Voraus zu planen. Trotz eher wenig Interaktion (und keiner direkten Konfrontation) kommt keine Langeweile auf und es bleibt bis zur einmaligen (am Ende stattfindenden) Wertung spannend. Im Anschluss wird des öfteren diskutiert mit welcher Strategie man beim nächsten Mal erfolgreich sein wird und welche Entscheidungen welche Auswirkungen haben. Ein gutes Zeichen für ein wirklich gelungenes Spiel mit Langzeitmotivation (nicht umsonst aktuell in den TOP 20 der Boardgamegeek-"Weltrangliste").
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Erweiterung: Balearica-CyprusEs sind schon einige Erweiterungen für Concordia erscheinen, unter anderem die Erweiterung Balearica-Cyprus. Man bekommt einen neuen Spielplan, mit den balearischen Inseln (Ibiza, Menorca, Mallorca) auf der einen Seite und Zypern und dem nordöstlichen Mittelmeer auf der anderen Seite. Eine willkommene Abwechslung für Vielspieler, denn man muss sich die Gewinnstrategien erst wieder neu erarbeiten.
Der Fischmarkt ist eine Art Kreis, und der erste Spieler sucht sich einen Startplatz auf dem Markt. Wenn man sich bewegt, aber nichts kauft muss, so man eine Sesterze auf dem Feld hinterlassen, das übersprungen wird. Man darf beliebig viele Waren/Aktionen kaufen, aber darf nur eine Runde im "Kreis" drehen.
Der Fischmarkt erweitert das Spiel nochmals um neue, komplexe aber auch ungewöhnliche und spannende Strategien. Jedenfalls einen Versuch Wert!
Herstellerinformation:
Vor 2000 Jahren beherrschte das Römische Imperium die Länder um das Mittelmeer. Frieden an den Grenzen, Eintracht im Inneren, einheitliches Recht und eine gemeinsame Währung ließen die Wirtschaft florieren. Mächtige römische Dynastien breiteten sich in den zahlreichen Städten des Imperiums immer weiter aus.Nominiert zum Kennerspiel des Jahres 2014
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- 2-5 Spieler
- ca. 90 min Spielzeit
- empfohlen ab 12 Jahren
- Strategie
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